SPIELART Festival - Nothing To Declare
02.11.23 – 04.11.23
Theater

SPIELART verwandelt die Stadt München alle zwei Jahre in eine Bühne für die intensive Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftspolitischen Fragestellungen. Ursprünglich als Gegenentwurf zu den etablierten Programmen der damaligen Stadt- und Staatstheater gegründet, ist das Festival längst im kulturellen Leben der Stadt verankert und steht in lebendigem Dialog mit ihren künstlerischen Akteur*innen und kulturellen Institutionen.

Da der Kapitalismus mehr Wert auf die Bewegung von Handelsgütern als auf die Menschen und die Bedingungen legt, unter denen Ware produziert wird, misst die Kunst- und Kulturpraxis den Künstler*innen und ihren Werken einen eigenen, unverfälschten Wert bei. NOTHING TO DECLARE (NICHTS ZU VERZOLLEN), also das, was nur ein Mensch erschaffen kann, ist die Landebahn, auf der neue, zukunftsweisende Ideen auf uralte Geschichten voller Hoffnung und Mut angesichts von Trauma, Verlust und Vertreibung treffen. Das Kreativquartier wird zum Ort, an dem gemeinsame Praktiken des Bierbrauens, des Essens, des Tanzens sowie zeitgenössische Formen des Erzählens und Schreibens stattfinden. Es verwandelt sich in ein Versuchsfeld, in dem Theatermacher*innen, Bildende Künstler*innen und Performancekünstler*innen die Ergebnisse ihrer künstlerischen Forschung zeigen – als erste Schritte, kurzes Innehalten oder mögliches Endresultat.

Die Studios 1 & 2 der HALLE 6 beherbergen Installationen, Vorträge und Forschungsprojekte von Russel Hlongwane und Tammy Langtry sowie von Angelinah Maponya. In der Werkstatt werden Installationen, Filmvorführungen und Performance- Miniaturen von Unpleasant Affairs (Caroline Kapp | Manon Haase) und Sandra Chatterjee gezeigt. Das Kreativquartier ist außerdem Ausgangspunkt für die PLANTAGE DACHAU-Bustour von Unpleasant Affairs.

Die Kollektive fachbetrieb rita grechen, G. Urban und di. Studio errichten den armenischen BISETKA: TALK_PLACE, der das PATHOS mit Installationen, Dauerperformances und DJ-Sets unterwandert. Pankaj Tiwari inszeniert eine Papierfliegerinvasion und eine Zeltbesetzung des MUCCA.

Über das labyrinthische Gelände hinweg lädt das Netzwerk Münchner Theatertexter*innen Ursula Gisemba und Olga Prusak zu zwei Runden verbalem Schlagabtausch ein, bei dem im ZIRKA Studio Auszüge aus ihren Werken gelesen werden. Diese zeitgenössischen Orakel und Wortkünstlerinnen erleuchten die Gemüter mit nachdenklichen Einsichten und sprachlichem Feuerwerk. In Video und Performance zeichnet Flinh Wünsche und Bekenntnisse auf Fragmenten von Himmelsspiegelungen nach. Tony Bonani Miyambo und Phala Ookeditse Phala, Rajesh Nirmal sowie Imaad Majeed inszenieren einen Staatsstreich und bauen Brücken im ZIRKA – ein kreativer Marathon aus Theater-, Lecture-Performances und Geschichtenerzählen.

Darüber hinaus werden im ZIRKA Studio Filme von Quynh Le Nguyen, Stella Deborah Traub und Dorine Mokha präsentiert.

Mehr Infos zum Festival und dem Programm gibt es hier!